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<subfield code="a">Barrierefreie Kommunikation, Leichte Sprache, Zugang zur Literatur, Faust</subfield>
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<subfield code="a"><p>Literatur ist ein integraler Bestandteil der menschlichen Kultur und Identit&auml;t. Sie bietet Zugang zu Wissen, Unterhaltung und Reexion, sodass fremde Welten erkundet, neue Perspektiven eingenommen und die eigene Identit&auml;t re ektiert werden kann. Der Anspruch auf literarische Teilhabe ist somit ein fundamentales Menschenrecht, das allen Menschen, unabh&auml;ngig von ihren individuellen F&auml;higkeiten und Einschr&auml;nkungen, zusteht. Dies gilt selbstver st&auml;ndlich auch f&uuml;r Menschen, die grunds&auml;tzlich Leichte Sprache ben&ouml;tigen, um Texte zu verstehen. Diese sind: Menschen mit geistigen Behinderun gen, Lese- und Lernschwierigkeiten, gering Literalisierte bzw. funktionale Analphabeten, Menschen mit Deutsch als Zweitsprache und &auml;ltere Menschen. Menschen mit den verschiedensten kognitiven Einschr&auml;nkungen und sprachlichen Defiziten werden jedoch oft vom literarischen Konsum ausgeschlossen: die linguistische Komplexit&auml;t der meisten literarischen Texte stellt eine Barriere dar, die den Zugang zu Werken erschwert oder gar unm&ouml;glich macht. Leichte Sprache als ein Zusatzangebot zur Standartsprache, etabliert sich in diesem Kontext als regulierte Variet&auml;t des Deutschen, die durch gezielte Vereinfachungen von Syntax, Wortschatz und Grammatik barrierefreie Text rezeption erm&ouml;glicht. Literatur in Leichter Sprache wird jedoch prinzipiell&nbsp;als unm&ouml;glich angesehen, da in diesen Texten enge Grenzen f&uuml;r literarische Merkmale gesetzt werde, sodass die &auml;sthetische Dimension verloren gehe.&nbsp;In diesem Artikel wird &uuml;bersetzungstheoretisch begr&uuml;ndet, dass literarische &Uuml;bersetzungen in Leichte Sprache funktional sein k&ouml;nnen, um den Bed&uuml;rf nissen der Zielleser&nbsp;gerecht zu werden. Es soll weniger dargestellt werden, inwiefern literar&auml;sthetische Merkmale der Texte im Zieltext erhalten bleiben oder ob &uuml;berhaupt Leichte Sprache literaturf&auml;hig ist, denn das haben bereits Hennig und Jacob (2022)&nbsp;gemacht. Es geht mehr darum zu zeigen, dass literarische Leichte-Sprache-&Uuml;bersetzungen f&uuml;r Zielrezipienten zu Zwecken der Informationserhaltung und Unterhaltung von Vorteil sein k&ouml;nnen. Insofern erm&ouml;glicht Leichte Sprache Menschen mit kognitiven Einschr&auml;nkungen den Zugang zur Welt der Literatur und die Teilhabe an einem wichtigen Kulturgut. Vor diesem Hintergrund ist in den letzten Jahren ein gro&szlig;er Bedarf an zus&auml;tzlichen Angeboten in Leichter Sprache entstanden.&nbsp;Dies zeigt sich ins besondere in den unterschiedlichsten Medienangeboten und in der &ouml;ffentlichen Verwaltung. In der Fachdiskussion wird Leichte Sprache als &bdquo;Form der barrierefreien Kommunikation&ldquo;&nbsp;und als &bdquo;Instrument der Inklusion&ldquo;&nbsp;klassiziert. Menschen mit kognitiven Einschr&auml;nkungen haben laut Gesetz ein Recht auf Informationen in Leichter Sprache.&nbsp;Somit gilt auch, dass ein Recht auf Zugang zur Literatur besteht. Trotz den Kritikern der Leichten Sprache, die sie als &bdquo;restringierter Code&ldquo;&nbsp;wahrnehmen oder als &bdquo;seichte Sprache&ldquo; bezeichnen, gibt es auch Bef&uuml;rworter, die darin ein Kommunikationsmittel f&uuml;r kognitiv eingeschr&auml;nkte Menschen sehen. Zahlreiche Verlage bieten inzwischen Literatur in Leichter Sprache an, um auch diesen Menschen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und die Rezeption von Literatur zu erm&ouml;glichen. Die Verlagsprogramme umfassen sowohl Literatur, die aus der Standardsprache &uuml;bersetzt wurde, als auch Werke, die unmittelbar in Leichter Sprache verfasst wurden.&nbsp;Im Folgenden soll erl&auml;utert werden, was Barrieren in der Kommunikation sind und wie man sie identizieren kann. Anschlie&szlig;end wird dargelegt, wie die Leichte Sprache als Kommunikationsinstrument zur Barrierefreiheit beitr&auml;gt. Au&szlig;erdem soll anhand einer Studie aufgezeigt werden, dass es ein berechtigtes Interesse der Zielgruppe gibt, Literatur zu konsumieren und diese zu lesen. Im Anschluss darauf soll &uuml;bersetzungstheoretisch begr&uuml;ndet werden, dass Leichte Sprache in der Literatur eine M&ouml;glichkeit ist, die den unterschiedlichen Bed&uuml;rfnissen der oben genannten Zielgruppe gerecht werden kann. Dabei werden die &uuml;bersetzungstheoretischen &Uuml;berlegungen von Christiane Nord auf die intralinguale &Uuml;bersetzung von Leichter Sprache angewendet, um zu beleuchten, wie die literarischen Ausgangstexte (AT) durch die &Uuml;bersetzung in Leichte Sprache einen Funktionswandel erfahren. Des Weiteren soll Nords Zirkelschema auf die Leichte-Sprache-&Uuml;bersetzung &uuml;bertragen werden, so dass der Translationsprozess der &Uuml;bersetzungen in Leichte Sprache sichtbar gemacht werden k&ouml;nnen. Die Zieltexte (ZT) in Leichter Sprache bieten eine alternative Zugangsm&ouml;glichkeit zu Literatur f&uuml;r Menschen mit kognitiven Ein schr&auml;nkungen und sollen ihnen eine stigmatisierungsfreie Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erm&ouml;glichen. Abschlie&szlig;end soll mit Textpassagen aus der Leichten-Sprache-&Uuml;bersetzung von Goethes Werk Faust I exemplarisch aufgezeigt werden, inwieferneine Funktionsverschiebung des Textes beobachtbar ist und welchen Bed&uuml;rfnissen der Zielgruppe der Text nachkommt.&nbsp;</p></subfield>
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<subfield code="a">Literaturübersetzung im Kontext von Leichter Sprache: Ein funktionaler Zugang zu Literatur</subfield>
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<subfield code="0">(orcid)0000-0001-8532-5258</subfield>
<subfield code="a">Fayıka Göktepe</subfield>
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